Nikolausstiefel – Tradition und Legende des mit Süßem befüllten Schuhwerks
Fuß ist Trumpf: Der Brauch von Stiefel, Socke, Strumpf und Schuh zum Nikolaus
Verfasst von: Denise Stüwe | Artikel erstellt/zuletzt geändert: 8. September 2022
- Warum die hübsche Weihnachtsdeko ausgerechnet mit dem legendären Nikolausstiefel beginnt?
- Stück für Stück naht das große Fest: Das Nikolausfest ist das erste süße Geschenkfest kurz vor Weihnachten!
- Das Befüllen von Schuh, Socke oder Strumpf ist gar nicht so schwierig, wenn man ein paar schöne Ideen finden kann.
Alle Jahre wieder am Abend vor dem Nikolaustag ist Wienern, Putzen und Polieren angesagt. Einmal im Jahr werden die Schuhe von den Kindern freiwillig geputzt, mit Inbrunst. Dann glänzen sie mit den Sternen um die Wette. Der Nikolaus naht. Am Morgen darauf platzt der schöne Nikolausstiefel (alternativ gerne auch Nikolausstrumpf oder Weihnachtsstrumpf) aus allen Nähten. Reich gefüllt mit kleinen Geschenken, Naschereien und Leckereien ist er. Nüsse, Schokolade, Spielzeug und Süßigkeiten grüßen vergnügt aus Stiefel, Nikolausstrumpf oder Weihnachtsstrumpf.
Kleine Geschenke lassen Kinderaugen strahlen. Fast so, wie es bei manchem Erwachsenen nur große Goldklumpen bewirken könnten. Und es wirkt nicht nur weit hergeholt, dass die Legende, die schließlich zur heutigen Tradition der Nikolausstiefel und in dessen Folge ebenso zu der der Weihnachtsstiefel geführt hat, sogar tatsächlich etwas mit Goldklumpen zu tun hatte. Es ist weit hergeholt, zeitlich gemeint. Denn es geht auf Nikolaus von Myra von vor etwa 1.600 Jahren zurück.
„Kein Schuh allen Schuhwerks im Haushalt wird jedes Jahr mit so großer Beliebtheit geputzt wie der Nikolausstiefel.“
Die wesentlichen Fakten zum christlich barmherzigen Bischof und seinem Wirken erfährst Du im Hauptartikel zu dieser Ratgeberseite. Wenden wir uns hier ganz speziell der Geschichte zu, die zu Nikolausstiefel, Nikolausstrumpf und Nikolaustüte führte. Neben der eigentlichen Weihnachtsgeschichte vielleicht eine der christlichen Geschichten zu Weihnachten.
Heutige Legende vom Nikolausstiefel: Geschenke in Schuhen oder Socken
Am Rande bereits hier und da erwähnt, ist für die moderne Praxis nämlich generell die Legende von der Mitgiftspende verantwortlich. Diese Legende besagt, dass seinerzeit ein armer Mann drauf und dran war, seine Töchter zu einer erniedrigenden Arbeit herzugeben. Höflich ausgedrückt, denn die Legende sprach in vielen Quellen dabei von Prostitution. Nikolaus aber, der zuvor ein reiches Vermögen von seinen Eltern geerbt hatte, ging drei Nächte in Folge zu ihrem Haus und warf den Mädchen Goldklumpen als Geschenke hinein.
Wie es bei Legenden so ist, warf er den Jungfrauen das Gold in einer Version durch das Fenster, in einer anderen durch den Kamin in die Socken oder Strümpfe und in einer dritten Fassung womöglich sogar in die Schuhe oder eben Stiefel. Wie auch immer: Das Gold machte alles neu. Die reiche Spende vom Nikolaus sorgte für eine anständige Mitgift. Der Vater konnte seine Töchter ordentlich verheiraten.
Frühere Legende: Der Nikolausstiefel kommt von der Planke
Seitdem möchte man meinen, hat sich der Brauch des „Geschenke in die Stiefel-Schiebens“ etabliert. Die Kinder, die Notleidenden und die Benachteiligten lagen Nikolaus stets sehr am Herzen. In christlicher Nächstenliebe versuchte er, ihr Leid zu mildern und half so gut er konnte. Dafür war ihm kein Preis zu hoch. Bis heute ist Sankt Nikolaus deshalb der Schutzpatron aller Kinder.
Und weil Nikolaus von Myra so für seine Güte, Milde und Kinderfreundlichkeit bekannt war, machte er sich gleich noch einen Namen als Schutzheiliger für andere Schutzbedürftige. Zum Beispiel hielt der große Bischof seine schützende Hand ebenso über die Seefahrer. Vielen Seeleuten rettete er das Leben, indem er schweren Stürmen und rauer See die Kraft nahm. Seine Motive waren Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft. Bis heute schmücken Bilder vom Heiligen Nikolaus viele Messen, Kajüten und Brücken von Schiffen, vornehmlich der Handelsmarine.
„Kindern helfen, Matrosen beschützen, Unschuldige retten, Unfruchtbare empfänglich machen: Der Nikolaus ist der Helfer in fast allen Schwierigkeiten. Man müsste ihn noch viel mehr feiern.“
Eins und eins zusammengezählt, ist es wenig verwunderlich, dass die Legenden über das Gute und Schöne irgendwann miteinander korrespondierten. Und deshalb legte der Nikolaus fortan etliche Jahrhunderte lang seine Gaben und Geschenke für die Kinder in selbst gebastelte Schiffchen aus Papier. Das Brauchtum nannte sich „Schiffchensetzen“. Mindestens seit dem 15. Jahrhundert war es bekannt. Vermutlich erst im 19. Jahrhundert wurde diese Tradition durch die Ideen von Nikolausstiefel, Weihnachtsstrumpf oder Weihnachtsstiefel abgelöst.
Der Grund für die Transformation des Andenkens in diesem Punkt bleibt unklar. Womöglich ließen sich Nikolausstrumpf, Weihnachtsstrumpf oder Weihnachtssocke einfach besser mit Geschenken und Nascherei befüllen. Klar ist, dass die Kinder heute am Vorabend des Nikolaustages frisch geputzte Schuhe oder Stiefel vor die Tür stellen oder Weihnachtsstrümpfe vor den Kamin hängen. Am nächsten Morgen sind die dann vom Nikolaus opulent mit Früchten, Nüssen, Süßigkeiten, Schokolade und kleinen Geschenken gefüllt. Er war da!
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Welche Arten von Nikolausstiefel, Nikolausstrumpf und Nikolaussocke gibt es?
Und da man sich bei Schuhen, Stiefeln, Socken oder Strümpfen auch bei der heutigen Traditionsform nicht ganz einig ist, zählt für den modernen Nikolaus schlichtweg alles, was nicht Hand, sondern Fuß hat. Im Folgenden listen wir Dir eine Reihe von Möglichkeiten und Produkten auf, die beim Nikolaus von heute und vor allem bei den Kindern von heute als Geschenkideen sehr angesagt sind.
Santa Footwear gibt’s beispielsweise als:
- Die eigenen Straßenschuhe, Kinderstiefel oder Hausschuhe des Kindes, die ganz unabhängig von Form und Farbe (meist aber in Rot) der Klassiker der Beliebtheit sind.
- Diverse Zierstiefel, Dekostiefel und andere Schmuck-Stiefel (zumeist in Rot, Grün oder Weiß), wie Du sie in so manchem Shop schon frisch, fertig und lecker als befüllten Nikolausstiefel mit allerlei Süßem, Naschereien und Schokolade kaufen kannst.
- Mit der Familie nach Bastelbüchern oder Vorlagen selbstgemachte, ergo DIY personalisierte Nikolausstiefel, die Du und die Kinder gemeinsam basteln könnt, etwa aus Stoff, Filz oder Pappe. Ganz toll sehen der selbst gemachte Nikolausstiefel, Nikolaustrumpf oder Weihnachtsstrumpf aus, wenn ihr kleine Sterne oder ein schickes Rentier im Set drauf basteln oder nähen könnt. So schwierig ist das auch nicht. Geht beim Basteln oder Nähen was schief, dann kann das auch sehr lustig aussehen.
- Die roten Socken als Deko für den Kamin, die sich später auch noch als Weihnachtsstrümpfe für den Weihnachtsmann wiederverwenden lassen. Das Motiv ähnelt ohnehin oft sehr denen von Weihnachten. So werden aus Nikolausstrümpfen drei Wochen später ganz schnell und unproblematisch Weihnachtsstrümpfe.
- Eine ganze Girlande kleiner personalisierter Nikolausstiefel oder Weihnachtsstrümpfe am Band eignet sich zugleich als Gabenbringer und Dekoration für Kamin oder Tür. Girlanden (besonders solche mit Deko Elementen aus Stoff und Papier) sind sowieso immer eine top Weihnachtsdeko. Zudem sind sie sehr einfach selbst zu basteln.
- Nikolausstiefel in Form von feierlichen Highheel-Imitaten oder XMAS Stiefeletten sind sehr praktisch für die Mädchen. In solche Stiefel passen Stück für Stück sowieso mehr Leckereien und Geschenke hinein. Achte aber bei der Auswahl ein bisschen darauf, dass solche Geschenke immer ein bisschen mit der Zeit gehen sollten.
- Für die Jungs gibt’s nach demselben Muster Nikolausstiefel in Form von geräumigen Cowboystiefeln zu kaufen. Und mit den Sternen der Weihnachtsdeko passt es beim Sheriff-Stern auch wieder.
- Freilich darf in dieser Liste der Nikolausstiefel, Nikolausstrumpf oder Weihnachtsstiefel nicht fehlen, der selbst schon aus köstlicher Schokolade gemacht ist.
- Der Nikolausteller, die Nikolausschale und die Nikolaustüte (das Nikolausgeschirr sozusagen), die zumeist in Rot gestaltet und reich mit Süßigkeiten befüllt sind. Aus denen sollte mindestens ein leckerer Schokonikolaus und ein köstlicher Schokostiefel grüßen, gerne noch ein kleiner Schmeemann oder ein süßes Rentier aus Plüsch als Deko zum Stöbern dazu geben.
- Backformen in Gestalt eines Nikolausstiefels, mit denen sich gemeinsam und mit viel Spaß lustige Nikolauskuchen zum kleinen Preis backen lassen. Nach dem gemeinsamen Backen (und Basteln der Deko dazu) bekommt jeder Mitstreiter zur Belohnung gleich ein kleines Stück davon.
- Bunte Nikolausstiefel aus Lego-Bausteinen kannst Du mit entsprechendem Systemspielzeug befüllen. Bei der Gelegenheit kannst Du sogar den Wunschnamen Deines Kindes hübsch auf dem Geschenk personalisieren bzw. personalisieren lassen.
- Virtuelle Nikolausstiefel, Nikolausstrümpfe oder Weihnachtsstrümpfe, die Du beispielsweise als Gutschein im übertragenen Sinne lecker mit einem hübschen Guthaben zum Online-Shopping im Internet befüllen kannst. Dann kommt die Lieferung bequem und direkt bis zum Besteller nach Hause.
Noch ein Tipp für die Fans von Nikolaus, Kamin, Stiefel und Socken!
Bitte berücksichtigt, dass so manch moderner Kamin kein echter Kamin mehr ist. Es sind häufig Kaminöfen. Deren Sims wird beim Heizen sehr schnell sehr heiß. Socken, Strumpf und Nikolausstiefel an einem solchen brandgefährlichen Stück als Deko aufzuhängen? Das ist keine der wirklich guten Ideen! Das Geschenk geht sicher nach hinten los. Bestenfalls schmilzt nur die Schokolade im Nikolausstiefel. Schlimmstenfalls fackelt aber direkt nach dem Weihnachtsstrumpf aus Stoff oder Papier gleich die ganze Bude vor Weihnachten ab. Das wäre wahrlich kein schönes „Geschenk“ und Weihnachten wäre vermutlich auch gleich mit „im Sack“.