Valentinstag – Bedeutung und Ursprung des Tags der Verliebten

Warum der Valentinstag als Tag der Liebe und Freundschaft gefeiert wird


Verfasst von: Denise Stüwe | Artikel erstellt/zuletzt geändert: 21. Dezember 2022

  • Wo hat der weltliche Feiertag für die Liebe, die Liebenden und die Verliebten eigentlich seinen Ursprung?
  • Fakten und Informationen zu den 4 wichtigsten christlichen Namensgebern des Valentinstags.
  • Bedeutung der populärsten Geschenke und Bräuche zum Valentinstag: Blumen, Gedichte, Pralinen und Schokolade!

Wenn der Valentin mit der Valentine, dann ist Valentinstag. Nicht nur in Deutschland feiern Frauen und Männer den Valentinstag als Tag der Liebe, der Liebenden und vor allem der Verliebten. Doch warum gilt ausgerechnet dieser Tag im Februar als Feiertag für Verliebte? Woher kommt der Brauch, die Liebe an diesem Tag besonders zu zelebrieren? Wie wird Valentinstag gefeiert? Jede Menge Informationen zu den Traditionen dazu kannst Du hier in unserem Geschichts-Ratgeber zum Valentinstag finden.

Wer die Bedeutung des Valentinstags in Schokolade ausdrückt, gewinnt garantiert!

Der Valentinstag kann auf eine lange weltliche Tradition und auf ein noch längeres ur-christliches Brauchtum zurückblicken. Unterm Strich reichen die religiösen Wurzeln und der theologische Ursprung des Valentinstags bis ins 5. Jahrhundert nach Christus zurück. Seinerzeit legte Papst Gelasius den Valentinstag zum Gedenken an den Heiligen Valentin als Gedenktag für die ganze Kirche fest.

Bis ins 14. Jahrhundert weisen die weltlichen Wurzeln des Valentinstags, sprich ihn als Tag der romantischen Liebe zu feiern. So alt sind zum Beispiel die Februar-Grüße zum Valentine‘s Day in Großbritannien, die sog. „Valentine Greetings“ oder „Valentines“. Selbstverständlich gibt es dafür ebenfalls Quellen. Und freilich gab es auch eine Ur-Poesie, die diesen Teil des Mythos begründet hat.

Christliche Bedeutung des Valentinstages


Der Valentinstag oder besser Tag zum Gedenken an den Heiligen Valentin hatte viele Jahrhunderte lang seinen festen liturgischen Platz im römischen Generalkalender. Von besagtem 5. Jahrhundert bis tief hinein ins 20. Jahrhundert war der 14. Februar als kirchlicher Feiertag fest verankert. Erst 1969 wurde der Tag an dieser Stelle offiziell gestrichen. Gefeiert wird er von den Gläubigen freilich immer noch gerne. Und noch immer lassen sich Ehepaare gerne bei Gottesdiensten am Valentinstag segnen.

Doch wer war dieser Heilige Valentin eigentlich und was waren seine Verdienste? Die Antwort darauf ist wie so oft vielschichtig und wie ebenso häufig war St. Valentin scheinbar mehr als nur ein Mann, ein Heiliger, ein Priester oder ein Bischof. Im Grunde geht man heute davon aus, dass es sich bei Valentin um eine Symbolfigur handelt, die Einflüsse aus vielen verbrieften frühchristlichen Märtyrern mit Namen Valentin in sich vereint. Der Valentin war im Grunde also eine Summe aus mehreren Personen.

„Einige der Bräuche zum Valentinstag im Februar beruhen – ganz gleich, ob es Frauen oder Männer betrifft – auf einer sehr alten christlichen Tradition, die von etlichen Märtyrern geprägt ist.“

Der bis heute bekannteste der heiligen Valentine war der Bischof Valentin von Terni. Als zweites gab es noch einen Valentin von Rom, wobei nicht ganz klar ist, ob es sich bei den beiden letztlich nicht um die gleiche Person handelt. Als Dritter im Bunde fügt sich Valentin von Rätien ein. Und dann gibt es mindestens und viertens noch den Valentin von Winchester, wobei dieser kirchlich geringere Bedeutung besitzt.

Gegen die Annahme, dass es sich bei den ersten beiden – Valentin von Terni und Valentin von Rom – um dieselbe Person gehandelt haben könnte, spricht, dass beide an verschiedenen Orten entlang der Via Flaminia begraben sind. Die berühmte Straße führt seit 220 vor Christus von Rom zur Adriaküste. Auch ihre Reliquien sind in anderen Kirchen zur Ruhe gebettet. Möglich ist es aber dennoch. Es wäre nicht das erste Mal, dass Überreste und Gebeine im Laufe der Zeit verschlungene Wege genommen haben.

Fakten und Informationen zu den 4 prominentesten St. Valentins:


  1. Steckbrief: Valentin von Terni

    Der Heilige und Märtyrer der römisch-katholischen Kirche lebte als Bischof im 3. Jahrhundert nach Christus zunächst in Umbrien, genauer in Interamna, dem gegenwärtigen Terni. Die Stadt ist heute Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, Bischofssitz und zweitgrößte Stadt in Umbrien. Später ging er als Bischof nach Rom.

    Valentin von Terni wird von vielen Gläubigen als Patron der Liebenden und Verliebten verehrt. Das religiöse Brauchtum zum Valentinstag geht folglich stark auf ihn zurück. So manche Legende rankt sich um ihn. So soll er beispielsweise als Bischof in Rom durch eine Krankenheilung viele Menschen zum christlichen Glauben bekehrt haben.

    Seitdem verfestigte sich sein Ruf und seine Bedeutung als Heiler. Bei Krankheiten wie der Epilepsie wurde der Heilige Valentin etwa gerne zu Hilfe gerufen bzw. durch Gebete angerufen. Ähnlich übrigens wie Valentin von Rätien, der deutlich später lebte und ganz woanders, nämlich in der gleichnamigen römischen Provinz Rätien.

    Die nordrömische Provinz Rätien lag im heutigen Alpenvorland zwischen Süddeutschland, Österreich, Schweiz und Südtirol. Eingebracht hat Valentin von Terni sein helfendes Wirken allerdings letzten Endes nur eine Anklage vor Gericht. Dort wurde er verurteilt und erlitt um das Jahr 268 herum den Märtyrertod durch Enthauptung.

  2. Steckbrief: Valentin von Rom

    Valentin von Rom soll Geschichte und Ursprung nach – anders als Valentin von Terni oder Valentin von Rätien – kein Bischof gewesen sein, sondern ein armer Priester. Auch er heilte und half den Menschen durch Wissen und Engagement. Beispielsweise soll er ein blindes Mädchen geheilt haben. Auch soll er Verzweifelten, die Hilfe und Trost suchten, oft Blumen aus seinem Garten geschenkt haben.

    Gerühmt war Valentin von Rom ebenfalls für seine Hinwendung zur Liebe. Er half unglücklichen Liebes- und Ehepaaren gewissermaßen durch so etwas wie Partnerschaftsberatung. Und er soll sogar wiederholt Paare nach christlichem Zeremoniell getraut haben, obwohl solche Hochzeit seinerzeit durch Kaiser Claudius II. verboten war.

    Der Legende nach hätten von ihm geschlossene Ehen unter einem guten Stern gestanden. Als Bestrafung für sein verbotenes Tun fand er letztlich aber ebenso wie Valentin von Terni nur den Märtyrertod durch Enthauptung. Das geschah der Überlieferung zufolge im Jahr 269 nach Christus exakt am 14. Februar. Die zeitliche und räumliche Nähe des Lebens und Wirkens der beiden Personen ist augenfällig.

  3. Steckbrief: Valentin von Rätien

    Dieser Heilige Valentin lebte und wirkte als einer der ersten Bischöfe in Passau. Im 5. Jahrhundert kam er nach Passau und versuchte dort als Bischof die Mission der dortigen Bevölkerung zum Christentum zu vertiefen. Weil er damit aber scheiterte, wurde er schließlich aus Passau verjagt und führte daraufhin ein Leben als Wandermissionar.

    Um das Jahr 475 nach Christus herum starb er als Einsiedler auf dem Zenoberg in Südtirol. Verehrt wird Valentin von Rätien dennoch bis heute. Denn wie auch Valentin von Terni und Valentin von Rom soll er sich mit Wissen und Tatkraft eifrig der Heilung und Hilfe kranker Menschen gewidmet haben. Er galt als guter Helfer gegen Epilepsie, Krämpfe, Gicht und Seuchen bei Tieren.

    Das Patronat gegen Epilepsie teilt er sich zum Beispiel bis dato mit Valentin von Terni. Im Bistum Passau wird Valentin von Rätien samt Reliquienschrein noch jetzt als einer der Bistumspatrone mit größter Bedeutung verehrt. Und im Auktionssaal des alten Merkantilgebäudes im Südtiroler Bozen zeugt ein gigantisches Ölbild von seinem Wirken bei der Bekehrung der rätischen Urbevölkerung.

  4. Steckbrief: Valentin von Winchester

    Die „Catholic Encyclopedia“ (1913 in englischer Sprache veröffentlicht) erwähnt noch einen weiteren Heiligen Valentin, der sein Martyrium in Afrika durchlitten haben soll. Er war dabei wohl mit einer größeren, unbekannten Anzahl von Gefährten unterwegs. Viel mehr ist über ihn leider nicht bekannt.

    Mutmaßlich aber muss er einen wichtigen Beitrag für die Menschen geleistet haben. Denn seine Schädelreliquie wird immerhin bis in die Gegenwart in der Abtei von New Minster im südenglischen Winchester verwahrt und verehrt. Ohne Bedeutung für die Gläubigen ginge das kaum.

Die wahrscheinlich zusammengeführte Symbolgestalt des Heiligen Valentins, die eigentlich aus dem guten Ruf vieler Heiliger Valentine besteht, ist bis zur Stunde jedenfalls Schutzpatron der Liebenden und Verliebten. Stehen eine Verlobung oder Heirat unter seinem Stern, ist das ein gutes Omen. Auch gilt er als Patron der jungfräulichen Unschuld, Jugendlichen, Reisenden und Imker.

Weltliche, poetische und heidnische Bedeutung des Valentinstags


Den Valentinstag als Tag der romantischen Liebe zu feiern, überlagerte der Bedeutung nach schließlich ab dem späten Mittelalter den kirchlichen Feiertag. Wie eingangs erwähnt, weisen seine weltlichen Wurzeln in England zurück bis ins 14. Jahrhundert. Damals entstand das Brauchtum, dass sich Verliebte an dem Tag mit kleinen Sprüchen, Grüßen und Wünschen gegenseitig ihre Liebe bekunden.

Als erstes echtes Epos und Ur-Poesie dafür steht das Gedicht „The Parliament of Fowls“ (übersetzt: „Das Parlament der Vögel“) des britischen Schriftstellers Geoffrey Chaucer. Seitdem floriert der Brauch der kultivierten Liebe. Und wenn man die moderne Entwicklung betrachtet, floriert er von Jahr zu Jahr mehr. Von Großbritannien aus entwickelte sich diese Art von Valentinstag spätestens ab dem 18. Jahrhundert zu dem Feiertag, wie wir ihn heute kennen.

„Der Valentinstag am 14. Februar: Von Liebenden und Paaren auf der ewigen Suche nach der Liebe mit den immergleichen Fragen und Antworten seit Jahrhunderten gefeiert.“

Der Frühling steht vor der Tür. Frühlingsgefühle erwachen. Verliebte und Liebende schenken sich Blumen, Schokolade und Pralinen. Sie grüßen sich durch schön gestaltete Sprüche und Wünsche zum Valentinstag. Aus dem Englischen stammt auch der Begriff „Valentines“ für diese innigen Liebesgrüße und Sinnsprüche. Anfang des 19. Jahrhunderts trat der Brauch des Valentinstages dann seinen Siegeszug weiter nach Nordamerika an. Schnell wurde er in den USA sehr beliebt.

In Deutschland hielt der Brauch, so wie wir ihn heute feiern, Mitte des 20. Jahrhunderts nachhaltig Einzug. Nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland stationierte US-Soldaten brachten ihn mit. Und nicht nur nach Deutschland. Der Valentinstag als Fest der romantischen Liebe eroberte spätestens jetzt die ganze Welt. Mittlerweile gehören Blumen – am besten rote Rosen, Schokolade und Gedichte zum Valentinstag weltweit fest zur gelebten Tradition des Valentinstags.

Wissenswertes und Bedeutung der 3 populärsten Bräuche zum Valentinstag:


  1. Frühlingsbräuche & Blumen:

    Das Fest des Heiligen Valentinus und verschiedene Frühlingsbräuche (zumeist von heidnischem Ursprung) haben sich nicht nur in England entwickelt. Völlig unabhängig davon gab es sie lange zuvor bereits in etlichen anderen Ländern. Denn Mitte Februar startet für gewöhnlich die Paarungszeit der Vögel. Auch etliches anderes Naturwerk wie Blumen und Wurzeln beginnt ab dann wieder zu sprießen.

    In Rom etwa feierten die Menschen weit vor Christus und bis ins 5. Jahrhundert nach seiner Geburt den Heidenkult der sog. „Lupercalien“ (in Deutsch auch: Luperkalien), ein üppiges Reinigungs- und Fruchtbarkeitsfest. Auch soll der 14. Februar im frühen Römischen Reich ein Gedenktag für Juno gewesen sein, die Göttin der Ehe, Geburt und Fürsorge. An jenem Tag wurden Blumenopfer erbracht und junge Frauen besuchten Liebesorakel im Tempel.

    In Slowenien zum Beispiel galt der Heilige Valentin (in Slowenisch: Zdravko) anfangs gar selbst direkt als Schutzpatrons des Frühlings und der Gesundheit. Er brachte den Menschen und Gläubigen zeremoniell den „Schlüssel für die Wurzeln“ mit, die überall zu der Zeit wieder beginnen auszutreiben. Aus diesen Frühlingsbräuchen heraus dürften sich vermutlich Brauch und Kultur ausgebildet haben, den Tag der romantischen Liebe mit Blumen zu feiern.

  2. Poesie:

    Und zu Frühling und Frühlingsbräuchen passt es auch bestens, dass die Transformation des Gedenktages an den Heiligen Valentin hin zum Fest der romantischen Liebe in England wie erwähnt mit einem Gedicht begann. Dem Gedicht „The Parliament of Fowls“ (übersetzt: „Das Parlament der Vögel“) von Geoffrey Chaucer.

    Hierin wurden eben der Frühling, seine Vorboten und seine ganze Herrlichkeit im Tierreich wortwörtlich fabelhaft am Beispiel der Vögel poetisiert. Frühlingsgefühle, Poesie und ein kirchlicher Feiertag mit ohnehin schon starkem Bezug zu Liebe, Partnerschaft und Freundschaft. Das passte scheinbar für viele Menschen, ob stärker oder weniger gläubig, wirklich bestens zusammen.

    Die kleinen und großen Dichter laufen bei den Damen seither offene Türen ein. Es gibt kaum romantischere Valentinstagsbräuche, als zum Valentinstag mit einem gelungenen Valentinsgruß oder gar einem individuellen Valentinsgedicht zu überraschen. Das öffnet Herzen und schon eroberte Herzen entflammen wieder neu. Poesie ist das Multi-Tool für Liebe, Verliebtheit und Partnerschaft.

  3. Pralinen & Schokolade:

    So richtig gelungen ist der Valentinsgruß aber für die meisten Frauen und Männer erst dann, wenn dem floralen Frühlingsgruß und der angemessenen Poesie auch ein sinnlicher und köstlicher Artikel für den Gaumen Es ist die Dreifaltigkeit des Genusses für Auge, Herz und Zunge sozusagen, die hinter dieser und anderen Ideen zum Valentinstag steckt. Dieser Brauch von Valentinsgeschenk ist der jüngste der Valentins-Kultur.

    Das hat einen einfach zu erklärenden Hintergrund. Schokolade in der raffinierten Form und Verarbeitung, aber dennoch schon zu einem halbwegs erschwinglichen Preis – wie wir sie heute gewohnt sind – gibt es in Europa erst seit dem 19. Jahrhundert. Die erste Milchschokolade in Deutschland wurde beispielsweise erst 1839 hergestellt, die erste Schweizer Milchschokolade gar erst 1875.

    Feinste Pralinen und Trüffel aus Schokolade, deren erste Exemplare zwar schon zu Zeiten des französischen Königs Ludwigs des XIV. – also um 1700 herum – erfunden worden sein sollen, brauchten sogar noch länger, um den Weg zu den Normalsterblichen zu finden. Die Art und Weise der gefüllten und verschlossenen Schokoladen-Pralinen, wie wir sie heute so köstlich als Valentinstagsbräuche lieben und schätzen, wurde gar erst 1912 in Belgien entwickelt.